Mittwoch, 29. Dezember 2010

Forschungstour Kogelgrabenhöhle

bei der Tour am 28.12.2010 konnte wieder ein Fragezeichen aufgearbeitet werden.
Thomas Silber und ich schafften es erneut eine kleine Auftauchstelle im 2 Siphon zu erreichen.
Einen kleinen lehmigen Gang konnten wir bis zu einem weiteren Siphon Vermessen.
Die Gesamtlänge steigt somit von 894 Meter auf 946 Meter bei gleicher Tiefe.
Zahlreiche offene Fragezeichen warten jedoch noch auf ihre Bearbeitung.
2011 wird also mit Sicherheit sehr interessant werden.

Wünsche euch allen alles gute und natürlich ein Unfallfreies Jahr 2011

lg
Gerhard

Sonntag, 19. Dezember 2010

Forschungstour Kogelgrabenhöhle 18.12.2010

Um 9.00 Uhr kam Thomas Silber bei mir zuhause an, nach dem Kaffee packten wir alles in mein Auto und machten uns auf den Weg nach Bad Ischl.

Leider war es nicht möglich, mit dem Auto bis zur Höhle zu fahren, einfach zu viel Schnee.

Freundlicherweise brachte uns der Besitzer der Höhle mit dem Traktor die Ausrüstung bis zum Waldrand und wir mussten nicht alles stundenlang umhertragen. Das Wasser war trotz der Kälte weit heroben und wir mussten die Ausrüstung nicht ganz so weit in der Höhle tragen.

Diesmal hatte ich meine beiden Bonex Scooter mit dabei, die uns ein schnelles Durchtauchen des ersten Siphons erlaubten. In nur 7 Minuten ist man durch die 311m und braucht dabei nur etwa 30 bar aus einer 80 cft Alustage. Die Sicht im Wasser war auch überraschend gut und man konnte Vollgas durch die wunderschönen großen Gänge fahren.

Wir wollten ursprünglich im zweiten Siphon den von mir erst vor ein paar Wochen neu entdeckten Gang weiter vermessen und anschließend den trockenen Teil am Ende des 2 Siphons vermessen und zeichnen. Wir schafften dafür unsere gesamte Ausrüstung rüber in den zweiten Siphon und machten uns bereit um abzutauchen. Leider hatte ich Probleme mit einem meiner Atemregler und wir mussten umsteigen auf Plan B, Vermessung der trockenen Gänge.

Dafür hatte ich bei einem Vorbereitungstauchgang ein Seil deponiert. Thomas kletterte die steile Röhre empor und ich begann mit der Vermessung der neuen Teile. Der Gang führt steil mit ca. 45° Neigung nach oben und unten. Thomas gelang sehr rasch die Bezwingung der ersten Stufen und befestigte das Seil immer wieder an Sanduhren und Tropfsteinen.

Leider ist auch ein Seil schnell mal zu Ende und wir mussten bei open end in einem 2x3 Meter großen Gang umdrehen. Das Seil lassen wir hängen um beim nächsten Mal vielleicht mit Nasstauchanzügen und Bohrmaschine den Gang weiter zu verfolgen.

Einen zweiten Gang konnten wir bis zu einem 2x5 Meter großen See vermessen, der Teil des 2 Siphons sein müsste.

Die Höhle hat nun eine Gesamtlänge von 894 Meter bei 70m Tiefe.

Gut Luft und Glück tief

Gerhard

Dienstag, 23. November 2010

Forschungstour 20.11.2010






Nach langer Pause gehe ich mit Ludwig Pürmayr und Wurzinger Robert gemeinsam ins Schönbergsystem. Ziel der Forschungstour war der von Ludwig entdeckte Böhmische –Windschacht im SW-System. Schon sehr oft sind Clemens und ich über diesen darüber gestiegen und meinten, das wäre ein Forschungsziel für die Forschungswoche und wunderten uns immer, warum alle immer nur da forschen wollen, wo wir gerade am Arbeiten sind.

Doch dieses Jahr war’s dann so weit! Ludwig machte sich über den Schacht her und siehe da, es dürfe ein Volltreffer gewesen sein. Bei zwei Forschungstouren erreichten sie eine Tiefe von 141m mit „open end“, gut 700m Neuland und es schien als ginge es groß horizontal weiter. Das ist also alle mal eine Tour wert, um sich das anzusehen. Früh morgens ging’s zügig zum Separatistenschacht und nach 45 Minuten waren wir beim Schacht angelangt.

Ludwig als Erster, dann Robert und ich. In kurzen schrägen Stufen geht’s immer tiefer bis wir die letzten Meter den großen Canyon hochklettern mussten und in einem sandigen großen Raum herauskamen. Nur noch ein paar Meter waren es zum Forschungsendpunkt.

Am Ende angekommen wurde sofort mit der Vermessung begonnen. Nette kleine Gänge mit trockenem Lehm-Sandboden und an der Decke konnte man deutlich Deckenkarren sehen.

Nach wenigen Messzügen kamen wir jedoch an eine Stelle, an der der Gang mit 3 m Breite immer mehr anstieg und wir dann bei einer schmalen 1m breiten und 15cm hohen leicht bewetterten Spalte anstanden. Man konnte ca. 3 m weit in die Spalte blicken, sie wurde weiter drinnen nicht größer. Da an diesem Tag in keinem der von uns vorher begangenen Höhlenteilen eine Wetterführung zu spüren war und an dieser Stelle eine spürbar war, entschloss ich mich zu graben. Es ging zügig voran und ich kam schnell immer weiter und weiter. Das Zeitgefühl hab ich dabei verloren, aber ich denke dass ich für die 7-8 m so 1,5 Stunden gebraucht habe. Die Anderen haben die noch offenen Teile derweilen vermessen. Der letzte Meter war ein sehr stark verfestigter Lehm, der mich jedoch auch nicht mehr bremsen konnte und ich kam in einem geräumigen Gang raus, der mit seinen -44 Grad Neigung nur mit Seil befahrbar war. Der Gang wurde immer größer und nach 50 m standen wir vor einem gewaltigen Schacht, es dürfte sich eine extrem große Raumerweiterung am Boden der ersten -50m befinden. Da wir nur rund 70m Seil mithatten und mir schien, als würde nicht nur die eine 50er Stufe sein, ließen wir den Schacht unbefahren und machten erstmals mit den horizontalen Gängen weiter. Der Einstieg in den Schacht ist auch der momentan tiefste Punkt mit -172m im Böhmischen-Windschacht. Von nun an ging’s immer der deutlich spürbaren Wetterführung nach und immer bergauf. Bei einem weiteren unpassierbaren Schluf graben wir uns erneut erfolgreich hindurch und kamen wieder in größere Höhlenteile in denen wir jedoch aus Sicherheitsgründen abbrachen. Ich wollte nicht mehr weiter die gut 30° ansteigende lehmige Rampe hochklettern, ein Unfall an dieser Stelle wäre nicht gerade gut.

Lieber ein anderes Mal mit Seil wieder kommen und weiter machen. Wir hatte vom Schacht weg bis zur Umkehrstelle gut 84 Höhenmeter überwunden und zahlreiche Fragezeichen unangesehen „links liegen“ lassen. Dieser Höhlenteil ist mit Sicherheit zur Zeit eines der interessantesten Gebiete in dieser Höhle und wir werden es bestimmt in nächster Zeit nochmals aufsuchen müssen. Im Feuertalsystem ist es nach dem Kacherlschacht der zweittiefste bekannte Abstieg. Die Gesamtlänge des Schönberghöhlensystens ist somit über 132,5km.

Sonntag, 7. November 2010

Montag, 4. Oktober 2010

Tiefenvorstoß in der Nestelberg-Quelle



Am 3.10.2010 unternahmen Thomas Silber und ich einen Tiefenvorstoß in der Nestelberg-Quelle. Aufmerksam wurden wir auf das Objekt, als uns Mitglieder der DIR-Austria erzählten, dass sie in der Höhle einen Tauchgang bis – 72 m machten, wobei sich der Gang noch weiter in die Tiefe fortsetzt. Aus den Erzählungen erfuhren wir von einer Engstelle in gut 50 m Tiefe, die man zuerst ausräumen muss, bevor man wieder in einen geräumigen Gang kommt.
Wir bereiteten also unsere Geräte für einen 80 m + Tauchgang vor.
Thomas verwendete eine Doppel 12 mit 300 Bar und eine zusätzliche Stageflasche für den tiefen Bereich, um ausreichend Gas mitzuhaben. Für die Dekompression legten wir auf 6 m 100% O2 , auf 21 m 50/20 TMX und auf 36 m 35/35 TMX ab. Zusätzlich hatten wir einen Eisenrechen mit, der uns bei der Engstelle behilflich sein könnte. Die Strömung war stark, was das Eindringen in die Höhle nicht unbedingt vereinfachte. Wir zogen uns an den Steinen am Boden entlang durch das klare Wasser, der Gang fällt sehr schnell in die Tiefe ab. Die erste Engstelle in 15 Meter Tiefe war leicht passierbar. Die Leine war bis in 58 m Tiefe in gutem Zustand und einigermaßen gut verlegt.
Die Stelle in 58 m Tiefe, 120 m vom Eingang weg, war der Endpunkt der Vermessung von Dr. Markus Schafheutle. Ich befestigte meine Leine an dem Ende und begann einige Steine zur Seite zu räumen, um mich dann durch die Engstelle zu ziehen. Der Gang wurde wieder größer (3m Breite, 2 m Höhe) und wir setzten unseren Weg weiter in die Tiefe fort. Nach einigen Metern senkt sich jedoch die Decke und der Gang wird flacher mit nur 1 m Höhe bei 2 m Breite, bis er schließlich in 75 m Tiefe, 24 Minuten nach Abtauchen, zu nieder für uns wird. Das Sediment wird immer mehr und ein Weiterweg ist nur noch mit Sidemount möglich. Wir können noch ca. 10 m in den Spalt hineinblicken. Da Thomas am Ende seiner Luftreserven war, machten wir uns auf den Rückweg , dadurch wurde auch nicht vermessen und die Leine wieder entfernt. Die Sicht wurde immer schlechter und wir mussten bei Null Sicht durch die Engstelle retour. Den ersten Dekostop hatten wir bei 48 m Tiefe.
Bei dem 21 m Stopp wurde die Sicht durch die Strömung wieder klar. Der schwierigste Stop war auf 6 m, da die Strömung an dieser Stelle sehr stark war. Das dicke Seil erleichterte für mich das Halten der Tiefe, Thomas hatte es jedoch nicht so komfortabel und musste gegen die Strömung arbeiten. So vergeht wenigstens die Zeit. Wir tauchten nach 95 Minuten im 6,3 °C kalten Wasser wieder auf. Ein weiterer Tauchgang wird noch nötig werden um die Gangstrecke zu vermessen und zu dokumentieren.

Gut Luft
Wimmer Gerhard

Montag, 9. August 2010

Wolfshöhle

Wolfshöhle Kat. Nr. 1628/40
Nach dem ich vor einigen Wochen das erste Mal in dieser Höhle tauchte, musste ich unbedingt noch mal hinein um zu sehen, wie es weiter geht.Dazu organisierte Stiegelbauer Hans den Schlüssel für die Forststraße und wir konnten problemlos die rund 7 Km mit dem Pkw fahren. Einen Tag zuvor hatte es sehr stark geregnet und wir waren uns nicht sicher, ob es überhaupt möglich sei zu tauchen. Am Ende der Straße angekommen sahen wir schon die mächtigen Wasserfälle, doch wir ließen uns nicht abschrecken und begannen das Tauchzeug auf uns 5 zu verteilen. Als Träger waren Lothar Haslinger, Dorfner Petra, Franz Rührlinger und Stieglbauer Hans dabei. Kurz nach dem Weggehen hatten wir schon das erste Problem: der kleine Gebirgsbach vom letzten Mal war dieses Mal ein reißender Wildbach, den wir überqueren mussten und das möglichst ohne nass zu werden. Franz und Hans sprangen über große Steine rüber ans andere Ufer, was jedoch nur eine Insel war. Wir Anderen gingen erstmal den Bach entlang immer nach Ausschau, eine geeignete Stelle zu finden um überzusetzen. Eine umgestürzte Buche lag über den Bach und wir kletterten mit dem schweren Gepäck am Rücken auf allen Vieren rüber. Weiter den Weg durch das Unterholz bis wir nach wenigen Minuten wieder zum Bachbett kamen, wo Hans und Franz schon auf uns warteten. Nun ging's entlang des reißenden Wildbachs hoch zur Höhle. Ein gigantischer Anblick waren die herabstürzenden Wassermassen und wir waren uns nicht sicher, ob ein Tauchen überhaupt möglich sein wird. Nach einigen Minuten und etlichen Höhenmetern erreichten wir die Schlüsselstelle. Wir mussten eine schräge Rampe hoch, dann den Bach queren und über eine überhängende Kletterstelle hinauf zur Höhle. Wir hatten ein Seil mitgebracht, das wir an einer Lasche befestigten, die schon vor Jahren an der Stelle gebohrt wurde um sich zu sichern. Das ging alles noch gut, doch den Bach zu queren schien uns unmöglich. Zu viel Wasser kam den Berg runter. Franz versuchte, einen Umgehung zu finden und kletterte eine brüchige Felswand hoch. Er befestigte oben das Seil und ich kam hinterher. Plötzlich schrie Franz wie verrückt, ich blickte hoch und sah einen riesen Felsblock auf mich zukommen. Ich wich ihm aus und sah zu, wie er in Richtung Hans flog, der unter mir auf der Rampe mit der Ausrüstung saß. Er sprang hoch und zur Seite, zwischen ihm und der Ausrüstung rollten die großen Blöcke durch und verschwanden im Abgrund.Um ein Haar wäre daraus einen Tragödie geworden, doch zum Glück ist alles noch einmal gut ausgegangen. Wir stiegen wieder ab zur Rampe und versuchten nun als letzte Möglichkeit hochzukommen, den Wildbach zu queren. Als ich das Seil um den Stein, der inmitten des Wassers war, zur Sicherung legte, kam mir vor als ob das Wasser weniger wurde.Franz zog seine Schuhe aus und spazierte gesichert am Seil durchs Wasser an die andere Seite. Als er mit dem Seilende barfuss die letzten Meter hochkletterte, sagte ich zu Hans, dass mir vorkäme als würde das Wasser weniger werden. Lächelnd sah er mich an. 5 Minuten später wurde es noch mal deutlich weniger und ich folgte Franz. Wir banden das Seil oben an und ich schaute hoch zur Höhle, wie die Sicht im Wasser sei. Trüb und einen halben Meter weniger als beim letzten Mal, es konnte also losgehen. Ich stieg ab um mein Kreisl zu holen.Das Wasser war so viel weniger geworden, das nun fast nichts mehr runter floss. So etwas hatten wir noch nie erlebt. Nun kamen alle Anderen hoch ohne nass zu werden.Als ich wieder oben bei der Höhle war, war der Wasserstand nochmals um 2 Meter gefallen.Ich baute den Kreisel zusammen und bereitete alles für den Tauchgang vor.Um genau Mittag tauchte ich im 3°C kalten Wasser ab. Die Sicht war sehr trübe und ich konnte nur etwa 1,5 m sehen, was das Suchen nach dem Weg nicht vereinfachte. Rasch führte mich der Gang in eine Tiefe von 12 Meter und ich erkannte die Stelle wieder. Ich war da, wo ich beim letzten Mal bei 14 Meter umdrehte. Ich führte meinen Weg ins Ungewisse fort, doch nach wenigen Metern stieg der Gang wieder an, wurde aber dann unbetauchbar. Rückweg zum letzten Befestigungspunkt und nächster Versuch an einer anderen Stelle. Über mir sah ich, dass die Decke verschwand, also folgte ich dem Schlot hoch und erkannte gleich eine Wasseroberfläche. Ich sah auf meine 2 Tauchcomputer und konnte es nicht glauben, denn beide zeigten noch immer 6 Meter Tiefe an und ich war in einer Luftglocke. Also wieder abtauchen und weitersuchen. Die Sicht wurde durch mein Suchen auch nicht besser und ich beschloss nach 25 Minuten abzubrechen. Ich befestigte die Leine an einer geeigneten Stelle und durchtrennte sie, nahm die Wetnotes und Kompass aus der Tasche und begann zu vermessen. Irgendwie verlor ich dann den Bleistift und hatte somit nach wenigen Messpunkten nichts mehr zu schreiben. Ich suchte noch danach, doch war die Sicht so schlecht geworden, dass ich ihn nicht finden konnte. Als ich nach 35 Minuten auftauchte, war das Wasser schon wieder einen halben Meter angestiegen. Ich hatte 80 Meter Leine bis in eine Tiefe von 16 Metern verlegt, nur leider nicht komplett vermessen. Wir verteilten die Ausrüstung unter uns und begannen mit dem Abstieg. Nach einer halben Stunde Fußmarsch überquerten wir das nun kleine Bächlein mühelos und erreichten wieder unser Auto.Nochmals einen herzlichen Dank an die Träger!
Gerhard

Montag, 12. Juli 2010

Wiederaufnahme der Forschung im Ahnenschacht

Wiederaufnahme der Forschung im Ahnenschacht
Kat. Nr. 1626/59

Begonnen hat das Ganze nach der letzten Tour im Schönbergsystem. Die Forschung am Ende des Systems ist mehr oder weniger für uns zu Ende und die Aussicht auf weiteres Neuland sehr gering. Seile werden also auch nicht mehr in diesem Bereich benötigt und müssen raus gebracht werden. Da wir mit den Gängen nun mehr oder weniger seitlich am Ahnenschacht vorbei sind, ist bei uns die Idee geboren, in dem weiter zu machen. Ich ging also an einem Samstagmorgen gemeinsam mit Robert Wurzinger und Jetz Wolfgang hoch zum Separatistenschacht um die Seilbergung durchzuführen. Wolfgang ist ein Höhlen-Tauchkollege aus dem Salzburger Höhlenverein und kannte bis zu dem Zeitpunkt noch nichts von der Höhle. Aus diesem Grund gingen wir nicht wie geplant in die Ahnenhalle, sondern über die Abkürzung Tohuwabohu ins Biwak bei Messpunkt 142 im „Großen Horizontalgang“. An dieser Stelle lagen noch die Seile, mit denen wir den 210m Schacht letztes Jahr befahren haben. Wir nahmen die Biwakausrüstung und Seile mit und machten uns auf den Rückweg. Nach 6 Stunden haben wir die Höhle verlassen.

Einige Tage später, am 29.6.2010, machte ich mich mit Jasmina auf den Weg Richtung Hochkogelhütte, um die geborgene Ausrüstung in den Ahnenschacht zu bringen.
Erst spät, um 13.30 Uhr, begannen wir mit dem Aufstieg, das Gepäck ließen wir von der Materialseilbahn hochbringen. Nach gut einer Stunde kamen wir bei der Hütte an, nahmen das Gepäck auf und setzten unseren Weg weiter zum Ahnenschacht fort. Jasmina hatte 200 m 9,5 mm Statikseil am Rücken und dasselbe nochmals in meinem Schleifsack. Es war nicht unbedingt die beste Tageszeit, um mit schwerem Gepäck durchs Feuertal zu spazieren, aber wir schafften es recht gut in einer weiteren Stunde bis hoch zum Eingangsschacht.
Mit kurzer Hose, Stirnlampe und Schachtausrüstung seilte ich die erste 20m Stufe ab und deponierte dort die Seile. Um 19.30 Uhr waren wir wieder zuhause.

8.7.2010: Die zwei tschechischen Kollegen trafen bei mir um 21.00 Uhr ein und verbrachten bei mir die Nacht. Um 6.00 Uhr war Tagwache und wir machten uns nach dem Frühstück auf den Weg nach Bad Ischl, wo wir Clemens zuhause abholten.
Eigentlich sollte das ja ursprünglich ganz anders ablaufen. Jedoch war der Zustieg über die Hochkogelhütte nicht mehr möglich, da 5 Tage zuvor ein sehr starkes Unwetter die Region heimsuchte, die Wege und Forststraßen einfach wegspülte und für uns einen Umweg über die Ischlerhütte zufolge hatte. Wir mussten also entweder über oder um den Schönberg gehen. Nach kurzer Diskussion entschlossen wir uns, den Weg durchs Wildkar und Toten Winkel zu gehen. Nach 2 Stunden 15 Minuten hatten wir es geschafft und machten uns vor dem Eingang bereit zum Abstieg. Ich begann als Erster und fuhr den Schacht bis zu den Seilen, nahm den zusätzlichen Schleifsack auf und setzte meinen Weg fort. Clemens folgte mir und nahm das letzte Material auf. An der Sinterterasse angekommen, warteten wir alle zusammen. An dieser Stelle begannen die langen Schachtstufen. Clemens gab sein zusätzliches Material ab und fuhr als Erster nach 6 Jahren die Seile runter. Er kontrollierte, ob die Einbauten und Seile noch in Ordnung waren. An der Pforte angekommen warteten wir zusammen, um den Weg zum Biwak gemeinsam zu gehen. Im Biwak wurde erstmals alles hergerichtet, Wasser geholt und Tee gekocht. Wir beschlossen, da wir schon im Biwak waren, den Gang weiter in Richtung Belgiersystem zu nehmen. Vom Biwak aus ging’s erst 5 m über eine Sandwand runter und dann den großen steilen Gang 80 Höhenmeter hoch bis zum Endpunkt vor dem Resomega.
Das Resomega ist ein anfangs großer, sandig-lehmiger Gang, der ständig auf und ab geht. Er führte uns direkt zum Balkon der Visionäre, bei dem damals 1975 der belgische Forscher verunglückte. Auf dem Weg findet man immer wieder Spuren der damaligen Forscher, angefangen von Karbid, das in Autoreifenschläuche abgepackt ist, bis zu alten Spits und Bandschlingen. Ich denke, dass die noch vorhatten, an dieser Stelle weiterzuforschen, sonst wäre nicht ein so großer Vorrat angelegt worden. Leider hatten wir schon zu Beginn des Belgiersystems Probleme mit dem Bohrhammer, der Akku war leer oder defekt und der 2te Akku im Biwak. Wir waren also immer an natürliche Verankerungen angewiesen, was das Ganze nicht vereinfachte, da es doch sehr anspruchsvoll weiterging. Es kam also irgendwann einmal die Stelle, an der wir nicht mehr so einfach weiterkamen und drehten um. An einer Stelle konnten wir jedoch nicht vorbeigehen. Es kam nahezu der ganze Luftzug einen Schacht hoch und wir mussten da einfach runter. Am Boden des rund 10 m tiefen Schachts setzte ein stark bewetterter Gang an. Schon nach einigen Metern die erste Abzweigung und bald darauf die nächste. Es wurde immer komplexer, bis wir schließlich an eine Stelle angekommen waren an der gleich 4 Fortsetzungen waren!! Wir entschlossen uns umzukehren, bevor wir nicht mehr aus dem Labyrinth raus finden würden. Rückkehr zum Biwak war 20.30 Uhr.
6.00 Uhr, erst mal frühstücken und überlegen, wo wir weitermachen. Ein zweites Mal ins Belgiersystem bringt zwar noch einiges an Neuland, jedoch ist es besser erst mal die Daten zu verwerten, damit man weiß, wo es vernünftig ist weiter zu machen. Wir kommen dann zu der Entscheidung, den Tischplattenschacht im Gemüsegarten zu befahren. Clemens meinte, dass er so -50 m haben wird. Anhand der Pläne und dem 3d Modell kam ich zu der Spekulation, dass der Schacht in den Mammutschacht führen könnte, was sich dann später auch als richtig erwies. Clemens nahm die Bohrmaschine und baute die Seile in den Schacht. Ich kam mit dem Laser Disto hinterher und nahm die Messdaten. Am endgültigen Boden setzte ein enger, aber gut begehbarer Canyon an, den wir ca. 100m bis zu einer Stelle, an der ein Schacht mit ca. -35 m ansetzt, vermessen. Wir gingen zurück zum Beginn des Canyons, wo uns Tomas sagte, dass ein Spit mit einer Lasche dort wäre und wir wussten sofort, wo das nur sein kann. Wir schnitten das Seil am Schachtboden ab und gingen nochmals den feuchten Weg bis zum Spit. Clemens wieder voraus, ich mit dem Laser hinterher, den Schacht runter und erneut in einen Canyon rein. Am Ende des Canyons erneut ein kurzer Schacht den wir nicht frei klettern konnten und einer musste das ganze Stück zurück, um Seil zu holen. 10m tiefer war er dann, der Siphon der uns den Weiterweg versperrte, und für uns der Umkehrpunkt dieses Tages war. Um 19.00 Uhr ging es ab in den Schlafsack. Um 3.00 Uhr konnte ich vor lauter Kälte nicht mehr schlafen und begann mit Tee kochen und weckte die Anderen auf, denn 8 Stunden Ruhe sollte doch reichen. Um ca. 5.00 Uhr begann ich mit dem Aufstieg, Clemens machte noch ein paar Bilder und folgte mir. Ich erblickte um 6.20 Uhr die Morgensonne, die 3 Nachfolgenden je eine Viertelstunde später. Um 7.30 Uhr ging’s dann hoch über den Ostgrat auf den Gipfel und hinunter zur Ischlerhütte.
Insgesamt eine sehr erfolgreiche Tour und wie schon die Franzosen damals sagten: „An enormous amount to see and to go back and finish. The more we explore, the more we find!“
Und sie hatten Recht, wir finden immer mehr!!

Am Nachhauseweg machten wir noch einen Abstecher zur Kogelgrabenhöhle, wo 3 unserer Tauchkollegen einen Tauchgang machen wollten. Dort angekommen trafen wir sie sitzend mit einer Dose Bier in der Hand vor einem riesen Steinhaufen am Eingang an.
Das Hochwasser hatte auch da seine Spuren hinterlassen. Der Eingang war vollkommen eingestürzt und musste erneut aufgegraben werden. Leider waren Blöcke mit 1 m Durchmesser dabei, die wir nur durch Zerkleinern herausschaffen können.
Somit wissen wir schon, was wir am nächsten Wochenende machen ;-))

Lg
Glück Tief
Gerhard

Donnerstag, 17. Juni 2010

Zweiter Forschungstauchgang Loigerloch






Kat.Nr.1565/6

Am Dienstag, den 15.6.2010, unternahmen Kallinger Siegfried und ich erneut eine Tour ins Loigerloch nahe der Schöffaualm. Wir trafen uns diesmal auf dem Pendlerparkplatz bei der Autobahnanschlussstelle Regau um 13.00 Uhr. Schnell wurde Siegis Ausrüstung in mein Auto verfrachtet und wir machten uns auf den Weg. Einen weiteren Zwischenstopp legten wir bei Clemens Eltern ein, da ich dachte, ein paar Spits und 2 Seilstücke könnten hilfreich bei der Weiterforschung sein. Dank des Quattros ging’s dann zügig die extrem steile und ziemlich ausgewaschene Forststraße hoch. Die letzten Meter bis zum Ende der Straße waren mit Felsbrocken blockiert. Wir entschlossen uns, diese zu beseitigen, um bis ganz ran fahren zu können. Es war ziemlich dunstig und regnete leicht. Wir packten alles an Tauchzeug in zwei große Rucksäcke und trugen es hoch zum Eingang. Zu meiner Überraschung war der Wasserstand um 1m niedriger als beim letzten Mal und ein eisiger Wind wehte mir ins Gesicht. Ich sagte gleich zu Siegi, dass wir nicht viel tauchen müssen um rein zu kommen und so war’s dann auch. Wir gingen wieder zum Auto und zogen dort unsere 7mm Nasstauchanzüge an. Um ca.14.45 Uhr fuhren wir in die Höhle ein und begannen unser Abenteuer. Da, wo wir letztes Mal schon tauchten, konnten wir dieses Mal durch das Wasser waten, einzig die letzten Meter entschlossen wir, durch die Engstelle zu tauchen und nicht den Trockenweg zu nehmen. Beim nächsten Höhlensee angekommen sagte ich zu Siegi, dass es besser sein wird, wenn wir ohne Tauchgerät weiter gehen würden. Wir legten unsere Ausrüstung ab und weiter ging’s. Nur einen halben Meter weit und 30 cm tief mussten wir untertauchen um durch den Siphon zu gelangen, ein Kinderspiel also. Beim ersten Wasserfall und Forschungsende der letzten Tour angekommen, begann ich sofort im Wasser hochzuklettern. Der Fels war griffig und gut zu klettern, sodass ich im Nu oben ankam.
Ich war in einer 7 m breiten und 15-20m langen Halle, in die sich 3 weitere Wasserfälle ergossen. Ich befestigte ein Seil am ersten Wasserfall, um das Ganze ein wenig sicherer zu machen, Siegi kam hinterher und machte immer wieder einige Bilder mit seiner Kamera. Wo war der Weiterweg? Der mittlere Wasserfall hatte die größte Schüttung, jedoch war ein direkter Aufstieg über den 5 Meter Überhang nicht ganz so mein Ding. Mit Viel Glück gelang es uns, durch eine kleine Kluft die Stufe zu umgehen und wir standen wieder in einem 1m breiten und 2,5m hohen Gang mit Bachlauf. Immer schön geräumig ging’s weiter voran, bis wir schließlich vor dem nächsten Siphon standen. Was sollten wir machen? Umkehren und heimfahren? Nein! Wir holten unsere Tauchgeräte, damit wir sie nicht ganz umsonst mithatten und durchtauchten ihn. Klares Wasser und sehr geräumig mit 10m Länge und 3 Meter Tiefe. Die Wasseroberfläche war mit Schaum bedeckt und ich kam mir vor wie in der Koppenbrüllerhöhle im Schaumsee. Wir konnten aus einem 1m breiten und 2m hohen Gang leise einen Wasserfall hören. Wir schwammen den Gang rein und legten die Tauchausrüstung ab. Je weiter wir gingen, desto lauter wurde das Rauschen des Wassers, bis wir schließlich in eine größere Halle gelangten, in der sich ein Wasserfall mit ca. 25 m befand. Über 3 Stufen kam er herab. Soweit es ging kletterte ich hoch und musste erneut feststellen, dass ich nicht gut genug klettern konnte, um diese überhängende Wand bewältigen zu können. Sollte das unser Umkehrpunkt sein? Ich stieg ab, bis ich wieder bei Siegi unten im Gang war und meinte, vielleicht gelingt uns ein Umgehen des Wasserfalls. Ich kletterte 20m vor der Halle eine Schichtfuge hoch, in der ich weiter und weiter hoch kam. Immer lauter wurde das Wasser und wir konnten es kaum glauben, als wir von oben runter in die Halle blickten. Weiter den Bachlauf entlang setzten wir unseren Weg ins Ungewisse fort mit der Hoffnung, an keine unpassierbare Stelle zu kommen. Wir schwammen, krochen, kletterten und schufteten uns durch die Gänge, bis wir vor dem nächsten Wasserfall standen. Der stellte aber diesmal kein Problem dar und es ging gut weiter. Auf einmal änderten sich der Charakter und die Richtung der Höhle. Ein ovaler blanker Gang brachte uns nach einigen Metern zu einem langen See.
Wir sprangen rein und schwammen ihn entlang. Die Decke senkte sich bis auf 20cm über die Wasseroberfläche. Nach einigen Metern schwammen wir jedoch schon wieder in einer kleineren Kammer. Am Ende dieser schien das Ende zu sein. Ich setzte meine Taucherbrille auf und sah nach kurzem Untertauchen eine Luftglocke. Ich flutschte durch und Siegi folgte mir. Noch dreimal dieses Spiel und wir tauchten erneut in einem länglichen See auf. Vor einer kluftartigen Fortsetzung machten wir anhand der Tatsache, dass es schon kurz nach 18.00 Uhr war, Halt und begannen mit dem Rückweg. Am Rückweg bemerkte ich, dass sich an der Stelle, wo sich die Richtung geändert hatte, in der anderen Richtung ein leises Rauschen zu vernehmen war. Eine mögliche Fortsetzung konnten wir auch noch ausmachen.
Vermessen haben wir noch nichts, da es zeitlich nie möglich gewesen wäre. Wichtig ist, dass wir nun wissen, dass die Höhle mit sehr kleinem Tauchgerät zu befahren und ein Ende noch nicht in Sicht ist. 2 Stunden später haben wir zufrieden, aber deutlich ausgepowert die Höhle verlassen.

Gut Luft und Glück tief
Gerhard

Montag, 14. Juni 2010

Vorstoß in der Kogelgrabenhöhle Kat.Nr.1616/75

Am 12.6.2010, 9.30 Uhr, traf ich mich mit Jürgen Bauschmit und Jürgen Hofer bei der Kogelgrabenhöhle. Der Wasserstand war überraschend nieder, was bedeutete, dass wir das ganze Zeug weiter als normal schleppen mussten. Nach einer Stunde war aber das auch geschafft und wir konnten uns bereit machen. Jürgen Hofer tauchte halbtrocken und versuchte, eine von mir im Vorjahr entdeckte Gangfortsetzung vor der Engstelle in 21m Tiefe alleine zu untersuchen. Ich tauchte mit dem anderen Jürgen gemeinsam ab mit dem Ziel, am derzeitigen Ende der Höhle weiterzuforschen. Ich tauchte als Erster voraus und kontrollierte die Leine.An der Engstelle angekommen, musste ich feststellen, dass sie sich sehr stark mit dem kleinen Kies verfüllt hatte. Ich hatte ordentlich zu kämpfen, um die Stelle passieren zu können. Jürgen ging's auch nicht besser, er musste beide Stages nach vorne nehmen und schaffte es nach einigen Minuten durchzukommen!Nach dem Okay setzten wir unseren Weg durch die geräumigen Gänge fort. Die Leine war in sehr gutem Zustand und nur an einer Stelle gerissen gewesen. Nach gut 30 Minuten erreichten wir das Ende des ersten Siphons. Da der Wasserstand so niedrig war, mussten wir unsere Ausrüstung ein gutes Stück weiter als normal schleppen und das macht einem ganz schön zu schaffen. Um 12.55 Uhr waren wir dann endlich ganz hinten und ich konnte mit der Arbeit beginnen. Zuerst versuchte ich, mit zusätzlich mitgebrachtem Seil weiter den Schlot hochzu-schlossern. Ich stieg am herunterhängenden Seil hoch und kletterte weiter über die letzte Lasche empor. Nach nur 5m und einem Spit dachte ich, dass es besser sei, wenn ich mir den unten liegenden Gang ansehe. Ich blickte noch einmal den Gang hoch und seilte 15 m ab bis zur Querung, die rund 15m über dem Wasserspiegel ist. Der Gang beginnt ca 7 m über der Wasseroberfläche des 2. Siphons. Dazu seilte ich weiter ab und musste einen 2 Meter rutschigen Überhang hochklettern. Es waren gute Griffe und so war ich im Nu oben und stand tatsächlich in einem geräumigen Gang. An dieser Stelle führt auch noch ein weiterer Schlot nach oben, den ich aber noch nicht genauer untersuchte. Der horizontale Gang führt ca 25-30 m weit zurück, bis er dann über eine 2,5 m hohe Lehmrutsche runter zu einem kleinen See führt. Ca 3 m lang, 1 m breit und 0,3 tief. Jetzt wieder die 2,5m über eine feuchte gatschige Lehmrutsche hoch. Leider ging's ohne Seil nicht mehr weiter. Ich blickte rechts runter auf einen Siphon, von links kam ein weiterer Schrägschlot herein. Insgesamt sind da jetzt 3 Schrägschlote und ein weiterer Siphon, der aber in den darunter liegenden bekannten Gang einmünden dürfte. Eins steht aber jetzt schon fest: Ich komme wieder mit mehr Seil und Bohrmaschine!Am Rückweg durch die Engstelle blieb ich dann nochmals stecken und musste erst Kies zur Seite schaffen, bis ich durch war. Die Stelle müssen wir beim nächsten Tauchgang unbedingt freiräumen, um ein sicheres Durchkommen zu ermöglichen.
Gut LuftGerhard

Mittwoch, 9. Juni 2010

Schöffau-ursprung (Loigerloch)







Forschungstauchgang Loigerloch
Kat.Nr.1565/6



Nachdem ich mir die Höhle letztes Jahr am 4.10.2009 gemeinsam mit meiner Freundin Jasmina angesehen hatte, war mir klar, dass man sich das genauer ansehen sollte.
Bekannt ist die Höhle schon seit 1929, sie diente damals laut Auskunft eines Holzknechtes als Wasserstelle, im Jänner waren beide Seen damals wasserfrei. Vermessen wurde die Höhle am 17.11.1935 von G. Abel, K. Ausobsky, O. Bergthaller, Th. Rullmann und O. Schauberger. Erhard Fritsch unternahm eine Forschungsfahrt 1979/80, ihm gelang die Befahrung bis zum 2 Siphonsee.
Die Höhle befindet sich auf einer Seehöhe von 960m. Die bekannte Ganglänge war 35 m bei einer Niveudifferenz von +11m, -3m und Horizontalerstreckung von 31m.
Am 5.6.2010 machte ich mich gemeinsam mit Christian Cichon, Jürgen Bauschmied und Jürgen Hofer auf den Weg zur Höhle. Ein Wochenende zuvor fuhren wir das erste Mal hoch, um nach dem Wasser zu sehen, ob ein Tauchen möglich ist und entschieden uns, es zu versuchen. Nach einer Stunde Materialschleppen hatten wir all unsere Ausrüstung vor dem Eingang liegen und machten uns bereit für den Tauchgang. Von außen sah man schon das klare, 5C° kalte Wasser in der Höhle stehen. Ich und Jürgen H. verwendeten Nasstauchanzüge, die beiden anderen Trocken. Ich verwendete 2 Stk 4 Liter Stahlflaschen die ich seitlich trug.
Jürgen H. nahm 2 Stk 11,1 Liter Alustages, die er auch Sidemount nahm. Jürgen B. verwendete eine 11,1 Liter Alustage am Rücken tragend und Christian eine Doppel 7 Liter Stahl. Jeder war also anders konfiguriert ;-))
Ich tauchte als Erster ab und verlegte die Leine. Nach wenigen Metern wird der Gang gleich mit 2x3 m überraschend groß, jedoch nach weiteren 10 m kommt gleich eine super Engstelle und ich wusste, dass ich das richtige Gerät gewählt hatte. Nach 3m tauchte ich in der ersten Halle auf und setzte meinen Weg fort in den 2 Siphonsee. 3 m runter, 3 m rauf und auch der war durchtaucht. Ich war in einer größeren Halle mit 5 m Breite, 8 m Länge und 10m Höhe aufgetaucht. Aus einer 1,2 m breiten Gangfortsetzung hörte man schon deutlich einen starken Wasserfall rauschen. Ich legte die Leine weiter den Gang hinein, 15 m bis zum Wasserfall, erkannte dass ich so nicht mehr weiterkam und entschloss umzukehren, um nach den Jungs zu sehen. Wie schon vermutet, waren sie nicht durch die Engstelle gekommen.
Das Tauchgerät von Jürgen B. schafften wir durch die Engstelle in dem ich es vor mir herschob. Mit der D7 gelang mir das jedoch nicht. Ich tauchte mit den Jürgens noch einmal durch und vermaß die neue Strecke. Ein Hochklettern des Wasserfalls ist schon in Planung und wird bald in Angriff genommen. Die Höhle hat mit Sicherheit noch so Einiges zu bieten.

Gut Luft
Gerhard

Ps. danke cichi für das video http://www.youtube.com/cichi73?gl=DE&hl=de#p/u/0/Zrx-bLh9dh4

Sonntag, 30. Mai 2010

TEK-Teitschrift

eine neue Tek-Zeitschrift ist ab September erhältlich.
www.wetnotes.eu
lg
gerhard

Montag, 19. April 2010

Rötelseehöhle Expedition Nr. 1/2010


Kat. Nr. 1618/1

Am 17.4.2010 sollte es endlich wieder so weit sein. Schon eine Woche zuvor musste ich wegen schlechtem Wetter die Aktion um eine Woche verschieben, aber diesmal schien alles perfekt zu passen. Um 8.00 Uhr kam ich in Winkel mit meinem Boot an, wo ich Christoph Lechner traf, der mich bei diesem Tauchgang begleiten sollte. Wir packten unsere gesamte Ausrüstung ins Boot und ließen es ins Wasser.
Nach rund 15 Minuten Fahrt erreichten wir die „Zeckeninsel“, von wo auch der Weg hoch zur Rötelseehöhle führt.
Schnell das Boot entleert, denn am anderen Ufer beim „Löwen“ warteten die Träger bereits auf das Taxiboot. An dieser Stelle möchte ich mich gleich bei dem super Trägerteam bedanken, ohne die wäre eine solche Aktion in dieser Zeit nicht machbar gewesen. Insgesamt waren wir 6 Träger (Derler Gerhard, Kallinger Siegfried, Thomas Silber, Andreas Praxenthaler, Peter Brummer, Bernhard Zauner und wir 2 Taucher (Christoph Lechner, Wimmer Gerhard). Da ich natürlich nicht wusste, wie sich die Höhle weiter fortsetzt und wir letztes Jahr in einer Tiefe von 38 Metern umdrehten, plante ich mit Trimix einen Vorstoß ins Unbekannte.
Beide verwenden wir geschlossene Kreislaufgeräte (eCCR Hammerhead und mCCR Classik Kiss), was mehrere Vorteil hat. Warme feuchte Luft, klein und geringes Gewicht, lange Tauchzeiten, immer das beste Gas für die jeweilige Tiefe und noch vieles mehr. Wir rechneten damit, dass sich die Höhle weiter in die Tiefe fortsetzt und planten daher bis auf eine maximale Tiefe von 70 Metern, falls es so tief werden würde, zu tauchen. Aus diesem Grund mussten wir natürlich auch das dementsprechende Bailoutgas mitführen. Das Bailout benötigt man nur im Falle eines Totalausfalls des Kreisels und hat man dann die Möglichkeit, seinen Tauchgang gefahrlos mit offenem Atemsystem zu beenden. So hat dann schlussendlich jeder von uns noch zusätzlich 2 stk 80cft Alustages mitgehabt und eine Flasche mit reinem Sauerstoff wurde in 6 Meter Tiefe an der Leine befestigt. Das war natürlich dann auch jede Menge an Ausrüstung, die für einen solchen Tauchgang benötigt wird. Rund 200 kg mussten also die 170 Höhenmeter den Berg hochgebracht werden. Nach nur 50 Minuten hatten wir alle unser Ziel erreicht und standen vor der Höhle. Das Wasser war wegen der Schneeschmelze gut 1,5 Meter über dem Normalstand .Wir tauchten um ca.11.00 Uhr ab mit einer Sicht von 5-8 Meter und 6°C Wassertemperatur. Ich befestigte die Führungsleine an der Lasche, die wir letztes Jahr dafür gebohrt hatten und legte sie bis zum Anfang der fixen Leine. Leider war das Spool, das ich dafür vorgesehen hatte, um einen Meter zu kurz und wir mussten gleich zu Beginn mit einer kurzen Verzögerung beginnen. Gegenseitig kontrollierten wir uns noch einmal, ob alles in Ordnung ist und begannen nach dem okay Zeichen den Tauchgang. Der Gang führt uns rasch nach wenigen Metern auf 10 Meter Tiefe und dann leicht ansteigend nach 40 Meter bis in 3 Meter Wassertiefe. Über uns befand sich der „Deixlersee“, in dem man notfalls auftauchen könnte. Wir folgten weiter der Leine bis in 8 Meter Tiefe, wo wir an einem Befestigungspunkt unseren Sauerstoff zurückließen. Weiter nach wenigen Metern kamen wir zu einer Stelle in 14 Metern Tiefe, an der die Leine von der rechten zur linken Wand wechselt. An dieser Stelle lag über uns ein weiterer Höhlensee. Würde man der rechten Wand folgen, kommt man nach 50 Metern zu einem dritten Höhlensee, dem „Zwergendom“. Wir blieben an der Leine und setzten unseren Weg weiter fort. Nach 8 Metern kommt man über eine große Sedimentdüne und wir erreichten nach insgesamt 12 Minuten den steil abfallenden Gang. Immer an der linken Gangseite entlang tauchten wir ab bis in 38 Meter Tiefe zum Ende der Leine. Der Gang ist so groß, dass wir zu 90% die andere Gangseite nicht erblicken konnten und somit noch unklar ist, was sich da befindet. Ich befestigte die neue Leine und setzte meinen Weg fort. Nach 10 Metern änderte sich der Boden, wo die ganze Zeit über nur Sediment war sind jetzt Felsblöcke. Die Decke senkt sich herab. Nach weiteren 14 Metern macht der Gang eine 90° Knick nach rechts und endet 15 Meter weiter in einem 4 x 5 Meter großen und 3 Meter hohen Raum mit großen Blöcken.
Ich konnte nach kurzer Suche keine lohnenswerte Fortsetzung finden und beschloss die Leine zu schneiden. Ich begann mit der Vermessung der verlegten Leine nach 45 Minuten. Nach den ersten 6 Metern blickte ich nach oben und sah ins Schwarze. Ich entschloss, noch kurz den steil nach oben führenden Gang genauer zu untersuchen und befestigte nochmals die Leine. Er führte mich geradewegs von 48 Meter hoch in eine Sackgasse auf 31 Meter. Zurück in der Tiefe habe ich weiter die Leine Richtung Ausgang vermessen. Christoph schwamm immer vor bis zum nächsten Befestigungspunkt, um mir das Peilen zu erleichtern. Dank unserer CCRs hatten wir auch noch bis an ein paar wenigen Stellen gute Sicht. Wir verließen nach 58 Minuten die Tiefe von 48 Metern und begannen mit Aufstieg und Deko. 106 Minuten nach dem Abtauchen erreichten wir wieder die Oberfläche des Rötelsees, wo uns die Träger bereits erwarteten und uns beim Ausstieg halfen. Um 16.00 Uhr waren alle samt Ausrüstung wieder unten am Traunsee. Bei Bier und Käsekrainer schmiedeten wir bereits Pläne für den Seilbahnbau;-))

Dank nochmals an die Träger!

Gerhard

Dienstag, 23. März 2010


grüße aus Mexiko

Montag, 15. März 2010

Der letzte Kaltwassertauchgang für zwei wochen ;-)
endlich ists wieder so weit, morgen gehts ab nach Mexiko zum Höhlentauchen!

Montag, 22. Februar 2010

Dekompression??

ohne worte!



Danke für das Bild Christian!

Forschung hinter dem 2. Siphon der Kogelgrabenhöhle

Am Samstag, den 20.2.2010 traf ich mich mit Kallinger Siegfried um 9.00 Uhr bei der Kogelgrabenhöhle. Ziel des Tauchgangs war die Weiterforschung am Ende des 2. Siphons. Eine Woche zuvor waren wir gemeinsam schon das erste Mal vor Ort und ich konnte die ersten 6 Meter mittels Spit hochschlossern. Wir waren dabei gut 3,5 Stunden in der Höhle. Diesmal nahmen wir mehr Seil mit, um weiter hochzukommen.Aufgrund des Tauwetters war der Wasserstand an der oberen Engstelle und die Sicht leicht eingetrübt.



Das Abtauchen ist an dieser Stelle nun auch kein Problem mehr, da ich im Vorfeld schon einige Blöcke in den letzten Monaten weggeschafft habe. Nach einer knappen Stunde Tauchzeit erreichten wir die Auftauchstelle und hängten unsere Geräte an die Befestigungsleine. Ich begann mich hochzuarbeiten uns setzte den ersten Spit. Siegi wartete einstweilen unten im Wasser und leuchtete mir mit der Lampe. Ich kletterte die nächsten 10 Meter frei an der rechten Seite, von wo auch der kleine Wasserfall runterkommt, hoch. Das Wasser kam aus einer kleinen runden Röhre, in die ich aber mit dem Trocki nicht reinklettern wollte. Die Hauptgangfortsetzung war auf der anderen Seite und ich musste irgendwie die 8 Meter breite, sehr steile und rutschige Rampe queren. Dazu setzte ich erneut einen Spit an der höchsten mir erreichbaren Stelle, stieg einige Meter ab, pendelte zur anderen Seite, wo ich durch den gut griffigen Felsen schnell wieder hochklettern konnte. Ich schlug die nächste Verankerung und richtete so einen Quergang ein.An dieser Stelle konnte ich noch ca. 10 Meter weit in den 4 mal 4 Meter großen Gang einblicken, nur leider war das Seil zu Ende und ich musste umkehren. Beim Blick Richtung Wasser konnte ich an der rechten Gangseite 5-6 Meter über dem Wasser einen weiteren Gangansatz erkennen, der aber auch nur mit Bohrgerät genauer untersucht werden kann. Beim nächsten Versuch werde ich mit Schachtausrüstung und mehr Seil anrücken müssen! Die tiefen Karren, die bis in eine Wassertiefe von 35 Meter führen, lassen darauf schließen, dass die Höhle einst einmal trocken gewesen sein muss. Nach 3,5 Stunden verließen wir wieder die Höhle.
Glück Tief, gut Luft
Gerhard

Freitag, 12. Februar 2010

Miesenbach Ursprung 6.2.2010



Miesenbach Ursprung 6.2.2010
1567/33


Schon oft bin ich an der Quelle vorbeigefahren, mit dem Gedanken darin zu tauchen. Nie hat es gepasst bis jetzt! Am 6.2.2010 um 9.00 traf ich mich mit Kallinger Siegi und Christoph Lechner bei der Miesenbachmühle in Ebensee. Ziel des ersten Tauchgangs war die Erkundung der bereits durch Robert Seebacher vermessenen Höhle und die Verlegung einer neuen Leine bis zum bekannten Endpunkt. Der Zugang war wegen der 30 cm Schnee etwas rutschig. Christoph entschloss sich, als er den engen Einstig sah, dazu nicht zu tauchen, aber half uns beim Hochtragen der Ausrüstung zum Siphon. Nach zwei Mal hin und her gehen war alles oben und wir konnten uns bereit machen für den Tauchgang. Ich tauchte als Erster ab mit meinem Kreisel und einer 80 cft Stage als Bailout. Robert sagte mir im voraus schon, dass sehr viel Sediment von der Decke kommt und die Sicht schnell verschlechtert wird bis zu null Sicht! Siegi nahm Doppel 7 mit zusätzlicher Stage und hatte den Fotoapparat mit. Ich hatte gleich nach den ersten Metern Probleme durch den Eingangsversturz den Weg zu finden.



Nach 5 Minuten hatte ich es dann endlich geschafft, die ersten 4 Meter durch den Versturz zu überwinden und befand mich in einem geräumigen Gang. Ich dachte mir, dass es Siegi mit Sicherheit nicht besser da durch gehen wird und entschloss mich dazu, weiter in die Höhle vorzudringen um Leine zu legen. Die Sicht war fantastisch mit bis zu 20 Meter! Lautlos und ohne Blasen zu machen setzte ich meinen Weg weiter ins Berginnere fort. Die damals von Robert verlegte Leine ist zerrissen und liegt im Gang herum. Nach den ersten Metern im geräumigen Gang verändert der sich plötzlich und geht in eine breite, schräge, nur 60-100 cm hohe Schichtfuge über. Nicht ganz übersichtlich ist das Ganze, da es sehr breit wird.
Ich suchte immer wieder nach Resten der alten Leine und legte die neue dort entlang. Der Weg ans Ende war sehr mühsam, immer wieder blieb ich mit irgendetwas am Boden oder an der Decke hängen. Nach 32 Minuten Tauchzeit und rund 100 Meter abgespulter Leine entschloss ich mich umzudrehen, um nach Siegi zu schauen. Mein Endpunkt befand sich deutlich hinter dem damalig bekannten Umkehrpunkt von Robert. Da ich die Strecke nicht vermaß, nahm ich die Leine wieder mit bis zu einer Eindringtiefe von 50 Metern ab Eingang. Die Sicht war immer noch extrem gut und in der Ferne sah ich schon das Blitzlicht von Siegis Fotoapparat.
Je näher ich zu ihm kam, umso schlechter wurde die Sicht. Seine Ausatemblasen lösten das Sediment von der Decke, was zur Folge hatte, dass ich nicht einmal mehr die Leine sehen konnte.
Wir machten uns also auf den Rückweg. Nach 58 Minuten bei einer maximalen Tiefe von 14,2 Meter beendete ich meinen Tauchgang.
Die Höhle verspricht jede Menge an Neuland und wird mit Sicherheit noch öfters Ziel unserer Tauchgänge werden.

Glück Tief, gut Luft
Gerhard

Dienstag, 26. Januar 2010

Kogelgrabenhöhle



Am 24.1.2010 zeitig in der Früh, machten sich Jasmina und ich auf den Weg nach Bad Ischl, wo wir unsere Freunde Schoissingeyer Brigitte und Kallinger Sigfried auf dem Parkplatz der Rettenbachmühle trafen. Sigi und Gitti sind frischgebackene "full cave diver" und natürlich auch schon Mitglied beim Linzer Höhlenverein ;-)Ziel unserer heutigen Tour war die Kogelgrabenhöhle, in der wir Fotos für einen Bericht machten und natürlich auch einen entspannten Trainingstauchgang. Der Wasserstand war zu meiner Überraschung extrem weit abgesunken, sodass er unterhalb der Engstelle war und wir genügend Platz hatten, um Ausrüstung und natürlich uns startklar zu machen. Die beiden nahmen Doppel 7 Liter Rückengeräte und jeweils eine 80 cft Alustage, was ausreicht um die ersten 311 Meter des ersten Siphons sicher zu durchtauchen. Ich tauchte mit meinem KISS Classic Rebreather und eine 10 Liter Alu Flasche, welche lediglich für den Fall, dass mein Kreisel ausfallen sollte, dient.
Nach einer Stunde Schlepperei hatten wir unsere Ausrüstung vor dem Wasser liegen und machten uns bereit zum Abtauchen. Ich tauchte als Erster ab und wartete in 4 Metern Tiefe auf die zwei. Gegenseitig wurde der "Bubble Check" durchgeführt und schon gings ab in die Tiefe. Das Wasser war schön klar und wir hatten für österreichische Verhältnisse gute Sicht mit rund 5-8 Meter, was ich mittels der Markierungen an der Leine (Knoten alle 2,5 Meter) feststellen konnte.Ruhig tauchten wir durch die Gänge, bis wir nach 31 Minuten am Ende des ersten Siphons ankamen. Für mich ist es jedes Mal wieder ein tolles Erlebnis dort hinten aufzutauchen und ich denke den Beiden geht's genauso. Ich erinnere mich immer wieder zurück an das erste Mal , als ich erst vor ein paar Monaten hier hinten auftauchte und meine Fußabdrücke im rutschigen Lehm hinterlassen hab. Man kommt sich vor wie der erste Mann am Mond. Diesmal sind wir jedoch nicht aus dem Wasser gestiegen. Wir machten uns auf den Rückweg, damit Jasmina draußen nicht so lange auf uns warten musste. Die Sicht war natürlich nicht mehr ganz so schön als beim Reintauchen, aber immer noch gut. Ein toller Anblick war beim Karrenaufstieg der Schacht. Ich ganz oben, das Licht von Gitti konnte man schon im Lippenbauerngang 13 Meter tiefer erkennen und Sigi war mitten im Schacht beim Abstieg. Immer wieder machte Sigi Fotos, bis wir nach 60 Minuten beim Einstieg ankamen. Ein echt toller Tauchgang.Nach einer weiteren Stunde Schlepperei hatten wir all unsere Ausrüstung im Auto verstaut und machten uns auf die Heimreise.



Gut Luft, Glück TiefGerhard

Mittwoch, 20. Januar 2010


Freundschaftstauchgang

"Schwarze Lacke"

Mitte Dezember 2008, beim Frühschoppen in der Murbodenhütte nach dem Weihnachtstauchen der Austrian-Seals am Grundlsee, wurde die Idee mit dem Höhlentauchen geboren. Seit dem Tag hat sich alles verändert ;-)
Lothar wollte nur einmal im Wassermannloch in Eisenerz tauchen und das ist jetzt aus uns geworden. 2009, das Jahr der vielen Kurse!Von Full Cave in Mexiko zu Nitrox, Rescue, Trimix bis hin zum CCR, ein starkes, intensives und ereignisreiches Jahr ging vorüber. Aber unser Vorhaben, das Wassermannloch zu betauchen, konnten wir nicht verwirklichen und ich hatte auch nicht mehr damit gerechnet, bis auf einmal ein Brief mit der Genehmigung der Forstverwaltung Kaiserschield im Briefkasten lag. Am Donnerstag, als ich die Post aus dem Briefkasten nahm, bemerkte ich gleich das große weiße Kuvert. Nach dem Öffnen folgten Telefonate und der letzte Teil unserer Abmachung konnte starten.
Am Samstag, 16.1.2010, um 9.00 Uhr trafen wir uns dann alle beim Wassermannloch im Eisenerz. Lothar Haslinger, Brigitte Schoissingeyer, Kallinger Siegfried, Dr. Markus Schafheutle mit Gerhard Derler und ich standen nun alle bei -7°C vor dem klaren Wasser des Quelltopfs. Markus, der als Einziger schon öfters die Höhle betauchte, machte mit uns noch ein schnelles Briefing und schon gings los.Rasch montierten wir ein Seilgeländer und stellten eine Aluleiter für den Ausstieg ins Wasser. Markus und ich verwendeten für den Tauchgang unsere CCR-Kreisel. Gerhard hatte ein legendäres "medium RECY pSCR" und der Rest hatte Doppel-Geräte. Ich tauchte mit Markus als Erster voraus, um die Leine zu kontrollieren. Siegi und die Anderen kamen hinter uns nach und machten Video- und Fotoaufnahmen. Die Leine (ein 1,5mm gelb grüner Elektrikereinziehdraht) war in sehr schlechtem Zustand und an mehreren Stellen gerissen. Wir reparierten sie so gut es ging und tauchten nach einigen Minuten hinten im See auf. Die Sicht war eigentlich ganz okay, nur Sediment löste sich sehr viel von der Decke, was beim Rückweg die Sicht extrem verschlechtert hat.Für mich wars der erste Höhlentauchgang mit meinem CCR und alles in allem ein recht entspannter Tauchgang ohne DCS und sonstige Vorfälle. Ich hoffe, wir machen 2010 noch mehr so nette Ausflüge.
LG
Gerhard
PS.: Eins hab ich jedoch daraus gelernt, mach dir im Rausch nie irgendwelche Aktivitäten aus ;-)