Am 12.6.2010, 9.30 Uhr, traf ich mich mit Jürgen Bauschmit und Jürgen Hofer bei der Kogelgrabenhöhle. Der Wasserstand war überraschend nieder, was bedeutete, dass wir das ganze Zeug weiter als normal schleppen mussten. Nach einer Stunde war aber das auch geschafft und wir konnten uns bereit machen. Jürgen Hofer tauchte halbtrocken und versuchte, eine von mir im Vorjahr entdeckte Gangfortsetzung vor der Engstelle in 21m Tiefe alleine zu untersuchen. Ich tauchte mit dem anderen Jürgen gemeinsam ab mit dem Ziel, am derzeitigen Ende der Höhle weiterzuforschen. Ich tauchte als Erster voraus und kontrollierte die Leine.An der Engstelle angekommen, musste ich feststellen, dass sie sich sehr stark mit dem kleinen Kies verfüllt hatte. Ich hatte ordentlich zu kämpfen, um die Stelle passieren zu können. Jürgen ging's auch nicht besser, er musste beide Stages nach vorne nehmen und schaffte es nach einigen Minuten durchzukommen!Nach dem Okay setzten wir unseren Weg durch die geräumigen Gänge fort. Die Leine war in sehr gutem Zustand und nur an einer Stelle gerissen gewesen. Nach gut 30 Minuten erreichten wir das Ende des ersten Siphons. Da der Wasserstand so niedrig war, mussten wir unsere Ausrüstung ein gutes Stück weiter als normal schleppen und das macht einem ganz schön zu schaffen. Um 12.55 Uhr waren wir dann endlich ganz hinten und ich konnte mit der Arbeit beginnen. Zuerst versuchte ich, mit zusätzlich mitgebrachtem Seil weiter den Schlot hochzu-schlossern. Ich stieg am herunterhängenden Seil hoch und kletterte weiter über die letzte Lasche empor. Nach nur 5m und einem Spit dachte ich, dass es besser sei, wenn ich mir den unten liegenden Gang ansehe. Ich blickte noch einmal den Gang hoch und seilte 15 m ab bis zur Querung, die rund 15m über dem Wasserspiegel ist. Der Gang beginnt ca 7 m über der Wasseroberfläche des 2. Siphons. Dazu seilte ich weiter ab und musste einen 2 Meter rutschigen Überhang hochklettern. Es waren gute Griffe und so war ich im Nu oben und stand tatsächlich in einem geräumigen Gang. An dieser Stelle führt auch noch ein weiterer Schlot nach oben, den ich aber noch nicht genauer untersuchte. Der horizontale Gang führt ca 25-30 m weit zurück, bis er dann über eine 2,5 m hohe Lehmrutsche runter zu einem kleinen See führt. Ca 3 m lang, 1 m breit und 0,3 tief. Jetzt wieder die 2,5m über eine feuchte gatschige Lehmrutsche hoch. Leider ging's ohne Seil nicht mehr weiter. Ich blickte rechts runter auf einen Siphon, von links kam ein weiterer Schrägschlot herein. Insgesamt sind da jetzt 3 Schrägschlote und ein weiterer Siphon, der aber in den darunter liegenden bekannten Gang einmünden dürfte. Eins steht aber jetzt schon fest: Ich komme wieder mit mehr Seil und Bohrmaschine!Am Rückweg durch die Engstelle blieb ich dann nochmals stecken und musste erst Kies zur Seite schaffen, bis ich durch war. Die Stelle müssen wir beim nächsten Tauchgang unbedingt freiräumen, um ein sicheres Durchkommen zu ermöglichen.
Gut LuftGerhard