Kat. Nr. 1618/1
Am 17.4.2010 sollte es endlich wieder so weit sein. Schon eine Woche zuvor musste ich wegen schlechtem Wetter die Aktion um eine Woche verschieben, aber diesmal schien alles perfekt zu passen. Um 8.00 Uhr kam ich in Winkel mit meinem Boot an, wo ich Christoph Lechner traf, der mich bei diesem Tauchgang begleiten sollte. Wir packten unsere gesamte Ausrüstung ins Boot und ließen es ins Wasser.
Nach rund 15 Minuten Fahrt erreichten wir die „Zeckeninsel“, von wo auch der Weg hoch zur Rötelseehöhle führt.
Schnell das Boot entleert, denn am anderen Ufer beim „Löwen“ warteten die Träger bereits auf das Taxiboot. An dieser Stelle möchte ich mich gleich bei dem super Trägerteam bedanken, ohne die wäre eine solche Aktion in dieser Zeit nicht machbar gewesen. Insgesamt waren wir 6 Träger (Derler Gerhard, Kallinger Siegfried, Thomas Silber, Andreas Praxenthaler, Peter Brummer, Bernhard Zauner und wir 2 Taucher (Christoph Lechner, Wimmer Gerhard). Da ich natürlich nicht wusste, wie sich die Höhle weiter fortsetzt und wir letztes Jahr in einer Tiefe von 38 Metern umdrehten, plante ich mit Trimix einen Vorstoß ins Unbekannte.
Beide verwenden wir geschlossene Kreislaufgeräte (eCCR Hammerhead und mCCR Classik Kiss), was mehrere Vorteil hat. Warme feuchte Luft, klein und geringes Gewicht, lange Tauchzeiten, immer das beste Gas für die jeweilige Tiefe und noch vieles mehr. Wir rechneten damit, dass sich die Höhle weiter in die Tiefe fortsetzt und planten daher bis auf eine maximale Tiefe von 70 Metern, falls es so tief werden würde, zu tauchen. Aus diesem Grund mussten wir natürlich auch das dementsprechende Bailoutgas mitführen. Das Bailout benötigt man nur im Falle eines Totalausfalls des Kreisels und hat man dann die Möglichkeit, seinen Tauchgang gefahrlos mit offenem Atemsystem zu beenden. So hat dann schlussendlich jeder von uns noch zusätzlich 2 stk 80cft Alustages mitgehabt und eine Flasche mit reinem Sauerstoff wurde in 6 Meter Tiefe an der Leine befestigt. Das war natürlich dann auch jede Menge an Ausrüstung, die für einen solchen Tauchgang benötigt wird. Rund 200 kg mussten also die 170 Höhenmeter den Berg hochgebracht werden. Nach nur 50 Minuten hatten wir alle unser Ziel erreicht und standen vor der Höhle. Das Wasser war wegen der Schneeschmelze gut 1,5 Meter über dem Normalstand .Wir tauchten um ca.11.00 Uhr ab mit einer Sicht von 5-8 Meter und 6°C Wassertemperatur. Ich befestigte die Führungsleine an der Lasche, die wir letztes Jahr dafür gebohrt hatten und legte sie bis zum Anfang der fixen Leine. Leider war das Spool, das ich dafür vorgesehen hatte, um einen Meter zu kurz und wir mussten gleich zu Beginn mit einer kurzen Verzögerung beginnen. Gegenseitig kontrollierten wir uns noch einmal, ob alles in Ordnung ist und begannen nach dem okay Zeichen den Tauchgang. Der Gang führt uns rasch nach wenigen Metern auf 10 Meter Tiefe und dann leicht ansteigend nach 40 Meter bis in 3 Meter Wassertiefe. Über uns befand sich der „Deixlersee“, in dem man notfalls auftauchen könnte. Wir folgten weiter der Leine bis in 8 Meter Tiefe, wo wir an einem Befestigungspunkt unseren Sauerstoff zurückließen. Weiter nach wenigen Metern kamen wir zu einer Stelle in 14 Metern Tiefe, an der die Leine von der rechten zur linken Wand wechselt. An dieser Stelle lag über uns ein weiterer Höhlensee. Würde man der rechten Wand folgen, kommt man nach 50 Metern zu einem dritten Höhlensee, dem „Zwergendom“. Wir blieben an der Leine und setzten unseren Weg weiter fort. Nach 8 Metern kommt man über eine große Sedimentdüne und wir erreichten nach insgesamt 12 Minuten den steil abfallenden Gang. Immer an der linken Gangseite entlang tauchten wir ab bis in 38 Meter Tiefe zum Ende der Leine. Der Gang ist so groß, dass wir zu 90% die andere Gangseite nicht erblicken konnten und somit noch unklar ist, was sich da befindet. Ich befestigte die neue Leine und setzte meinen Weg fort. Nach 10 Metern änderte sich der Boden, wo die ganze Zeit über nur Sediment war sind jetzt Felsblöcke. Die Decke senkt sich herab. Nach weiteren 14 Metern macht der Gang eine 90° Knick nach rechts und endet 15 Meter weiter in einem 4 x 5 Meter großen und 3 Meter hohen Raum mit großen Blöcken.
Ich konnte nach kurzer Suche keine lohnenswerte Fortsetzung finden und beschloss die Leine zu schneiden. Ich begann mit der Vermessung der verlegten Leine nach 45 Minuten. Nach den ersten 6 Metern blickte ich nach oben und sah ins Schwarze. Ich entschloss, noch kurz den steil nach oben führenden Gang genauer zu untersuchen und befestigte nochmals die Leine. Er führte mich geradewegs von 48 Meter hoch in eine Sackgasse auf 31 Meter. Zurück in der Tiefe habe ich weiter die Leine Richtung Ausgang vermessen. Christoph schwamm immer vor bis zum nächsten Befestigungspunkt, um mir das Peilen zu erleichtern. Dank unserer CCRs hatten wir auch noch bis an ein paar wenigen Stellen gute Sicht. Wir verließen nach 58 Minuten die Tiefe von 48 Metern und begannen mit Aufstieg und Deko. 106 Minuten nach dem Abtauchen erreichten wir wieder die Oberfläche des Rötelsees, wo uns die Träger bereits erwarteten und uns beim Ausstieg halfen. Um 16.00 Uhr waren alle samt Ausrüstung wieder unten am Traunsee. Bei Bier und Käsekrainer schmiedeten wir bereits Pläne für den Seilbahnbau;-))
Dank nochmals an die Träger!
Gerhard
Am 17.4.2010 sollte es endlich wieder so weit sein. Schon eine Woche zuvor musste ich wegen schlechtem Wetter die Aktion um eine Woche verschieben, aber diesmal schien alles perfekt zu passen. Um 8.00 Uhr kam ich in Winkel mit meinem Boot an, wo ich Christoph Lechner traf, der mich bei diesem Tauchgang begleiten sollte. Wir packten unsere gesamte Ausrüstung ins Boot und ließen es ins Wasser.
Nach rund 15 Minuten Fahrt erreichten wir die „Zeckeninsel“, von wo auch der Weg hoch zur Rötelseehöhle führt.
Schnell das Boot entleert, denn am anderen Ufer beim „Löwen“ warteten die Träger bereits auf das Taxiboot. An dieser Stelle möchte ich mich gleich bei dem super Trägerteam bedanken, ohne die wäre eine solche Aktion in dieser Zeit nicht machbar gewesen. Insgesamt waren wir 6 Träger (Derler Gerhard, Kallinger Siegfried, Thomas Silber, Andreas Praxenthaler, Peter Brummer, Bernhard Zauner und wir 2 Taucher (Christoph Lechner, Wimmer Gerhard). Da ich natürlich nicht wusste, wie sich die Höhle weiter fortsetzt und wir letztes Jahr in einer Tiefe von 38 Metern umdrehten, plante ich mit Trimix einen Vorstoß ins Unbekannte.
Beide verwenden wir geschlossene Kreislaufgeräte (eCCR Hammerhead und mCCR Classik Kiss), was mehrere Vorteil hat. Warme feuchte Luft, klein und geringes Gewicht, lange Tauchzeiten, immer das beste Gas für die jeweilige Tiefe und noch vieles mehr. Wir rechneten damit, dass sich die Höhle weiter in die Tiefe fortsetzt und planten daher bis auf eine maximale Tiefe von 70 Metern, falls es so tief werden würde, zu tauchen. Aus diesem Grund mussten wir natürlich auch das dementsprechende Bailoutgas mitführen. Das Bailout benötigt man nur im Falle eines Totalausfalls des Kreisels und hat man dann die Möglichkeit, seinen Tauchgang gefahrlos mit offenem Atemsystem zu beenden. So hat dann schlussendlich jeder von uns noch zusätzlich 2 stk 80cft Alustages mitgehabt und eine Flasche mit reinem Sauerstoff wurde in 6 Meter Tiefe an der Leine befestigt. Das war natürlich dann auch jede Menge an Ausrüstung, die für einen solchen Tauchgang benötigt wird. Rund 200 kg mussten also die 170 Höhenmeter den Berg hochgebracht werden. Nach nur 50 Minuten hatten wir alle unser Ziel erreicht und standen vor der Höhle. Das Wasser war wegen der Schneeschmelze gut 1,5 Meter über dem Normalstand .Wir tauchten um ca.11.00 Uhr ab mit einer Sicht von 5-8 Meter und 6°C Wassertemperatur. Ich befestigte die Führungsleine an der Lasche, die wir letztes Jahr dafür gebohrt hatten und legte sie bis zum Anfang der fixen Leine. Leider war das Spool, das ich dafür vorgesehen hatte, um einen Meter zu kurz und wir mussten gleich zu Beginn mit einer kurzen Verzögerung beginnen. Gegenseitig kontrollierten wir uns noch einmal, ob alles in Ordnung ist und begannen nach dem okay Zeichen den Tauchgang. Der Gang führt uns rasch nach wenigen Metern auf 10 Meter Tiefe und dann leicht ansteigend nach 40 Meter bis in 3 Meter Wassertiefe. Über uns befand sich der „Deixlersee“, in dem man notfalls auftauchen könnte. Wir folgten weiter der Leine bis in 8 Meter Tiefe, wo wir an einem Befestigungspunkt unseren Sauerstoff zurückließen. Weiter nach wenigen Metern kamen wir zu einer Stelle in 14 Metern Tiefe, an der die Leine von der rechten zur linken Wand wechselt. An dieser Stelle lag über uns ein weiterer Höhlensee. Würde man der rechten Wand folgen, kommt man nach 50 Metern zu einem dritten Höhlensee, dem „Zwergendom“. Wir blieben an der Leine und setzten unseren Weg weiter fort. Nach 8 Metern kommt man über eine große Sedimentdüne und wir erreichten nach insgesamt 12 Minuten den steil abfallenden Gang. Immer an der linken Gangseite entlang tauchten wir ab bis in 38 Meter Tiefe zum Ende der Leine. Der Gang ist so groß, dass wir zu 90% die andere Gangseite nicht erblicken konnten und somit noch unklar ist, was sich da befindet. Ich befestigte die neue Leine und setzte meinen Weg fort. Nach 10 Metern änderte sich der Boden, wo die ganze Zeit über nur Sediment war sind jetzt Felsblöcke. Die Decke senkt sich herab. Nach weiteren 14 Metern macht der Gang eine 90° Knick nach rechts und endet 15 Meter weiter in einem 4 x 5 Meter großen und 3 Meter hohen Raum mit großen Blöcken.
Ich konnte nach kurzer Suche keine lohnenswerte Fortsetzung finden und beschloss die Leine zu schneiden. Ich begann mit der Vermessung der verlegten Leine nach 45 Minuten. Nach den ersten 6 Metern blickte ich nach oben und sah ins Schwarze. Ich entschloss, noch kurz den steil nach oben führenden Gang genauer zu untersuchen und befestigte nochmals die Leine. Er führte mich geradewegs von 48 Meter hoch in eine Sackgasse auf 31 Meter. Zurück in der Tiefe habe ich weiter die Leine Richtung Ausgang vermessen. Christoph schwamm immer vor bis zum nächsten Befestigungspunkt, um mir das Peilen zu erleichtern. Dank unserer CCRs hatten wir auch noch bis an ein paar wenigen Stellen gute Sicht. Wir verließen nach 58 Minuten die Tiefe von 48 Metern und begannen mit Aufstieg und Deko. 106 Minuten nach dem Abtauchen erreichten wir wieder die Oberfläche des Rötelsees, wo uns die Träger bereits erwarteten und uns beim Ausstieg halfen. Um 16.00 Uhr waren alle samt Ausrüstung wieder unten am Traunsee. Bei Bier und Käsekrainer schmiedeten wir bereits Pläne für den Seilbahnbau;-))
Dank nochmals an die Träger!
Gerhard