Freitag, 30. Oktober 2009

Bergwerktauchen und Höhle

Zu Besuch bei unseren deutschen Freunden
Am Freitag, den 23.10.2009 um 14.30 Uhr, machten sich Jasmina und ich auf den Weg Richtung Deutschland. Ziel war die Stadt Hagen, wo Lukas und Michaela Pflug wohnen, die so nett sind, uns für ein paar Tage in ihrem Heim aufzunehmen. Nach ein paar Stunden Autofahrt und etlichen Kilometern Stau kamen wir um 22.00 Uhr bei den Beiden an.Am nächsten Tag war ein Besuch in der Atta-höhle angesagt.Nach einem tollen Frühstück mit frischgebackenen Brötchen machten wir uns auf den Weg nach Atterdorn, wo sich die Attahöhle befindet. Ein großer Parkplatz befindet sich unmittelbar bei der Höhle.Entdeckt wurde die Atta-Höhle durch einen Zufall. Steinbrucharbeiter entdeckten am 19. Juli 1907 bei Sprengungen die Höhle. Benannt nach der Fürstin Atta, die der Hansestadt Attendorn ihren Namen gab. Die Gesamtlänge der Atta-Höhle misst 6.670 Meter, von denen etwa 1.800 Meter für die Öffentlichkeit zugänglich sind. Die Besichtigung der gesamten Höhle ist leider nicht möglich. Eine Führung durch die Höhle dauert etwa 40 Minuten. Dabei beträgt die Temperatur in der Atta-Höhle konstant 9°C. Ich hatte mir ehrlich gesagt nicht gedacht, dass die Höhle so schön sei und war wirklich begeistert von ihrem bezaubernden Tropfsteinschmuck. Leider war das Fotografieren in ihr nicht gestattet, darum hab ich leider nicht so viele Bilder machen können ;-))
Im Anschluss fuhren wir noch nach Köln, wo wir nach einer weiteren Stunde Fahrt und einer Stunde Stau ankamen. Wir besichtigten den Kölner Dom, gingen durch die Einkaufsstraße und machten noch einen Abstecher in den Globetrotter- Shop. Der Shop hat rund 7500 m² und ist 5 Stockig. Ein eigenes 4 Meter Tiefes Schwimmbecken zum Probieren der Tauchausrüstung gibt's da auch!
Der zweite und letzte Tag war fürs Tauchen geplant. Nach dem Frühstück machten wir uns auf den Weg nach Messinghausen. Oliver Hecht hat da bei einem aufgelassenen Steinbruch, in dem wir dann später unseren zweiten Tauchgang machten, seine Tauchbasis. Von ihm bekamen wir den Schlüssel für das in ca. 20 km entfernte aufgelassenes Bergwerk, in der Ortschaft Willingen.Schiefer wurde darin bis vor einigen Jahren abgebaut. Nachdem es aufgelassen worden war, wurden die Pumpen abgedreht und die Grube "Christine" flutete sich. Jetzt ist es der perfekte Ort fürs Höhlentauchen!Klares Wasser mit bis zu 60 Meter Sicht, Gummistiefel, Schienen und Werkzeug liegt alles noch immer an seinem Platz, wo es die Arbeiter damals zurückgelassen hatten. Vor uns waren noch 4 Holländer, die auch darin tauchten. Für Jasmina war's der erste unterirdische Tauchgang seit Mexiko und das erste Mal mit Doppel 12 bei uns, also musste ich vorne tauchen und führte den Tauchgang. Als Atemgas hatte ich uns zuhause noch ein EAN 36 gemischt, damit wir nicht unnötig in die Deko kommen. Lukas konnte, da er Probleme mit seinem Knie hatte, leider nicht mittauchen, aber er sagte uns den Weg, den wir nehmen sollten. Wir tauchten der Leine entlang den "Bremsberg" runter, bis wir in 24 Meter Tiefe auf die erste Sohle kamen. Unten angekommen tauchten wir am ersten "T" links und folgten dem Gangverlauf immer der Leine entlang. Die Sicht war wirklich sehr gut, es liegt jede Menge an Gerümpel herum und immer wieder gehen auf der linken Seite schmale Stufen nach oben. Das Wasser hat nur 8°C, was Jasmina dazu bewegte, nach 28 Minuten den Rückweg anzutreten. Ich schwamm nun hinterher und filmte mit meiner kleinen Kamera den Weg nach draußen. Nach einer knappen Stunde erreichten wir wieder den Einstiegspunkt im Bremsberg, wo Lukas schon auf uns wartete. Nach einer Stunde Aufwärmen im Gasthaus, ging's dann wieder rüber in den Steinbruch zum 2. Tauchgang. Wir ließen unsere Doppel 12 mit Luft auffüllen und bekamen ein EAN 28, was für den 43 Meter tiefen See perfekt passte. Der rund 300 Meter weite steile Weg nach unten zum See stellte auch für Jasmina kein wirkliches Problem dar. Wir tauchten also in diesem glasklaren Wasser ab. Von oben sah man schon den Grund in gut 40 Meter Tiefe!! Was für eine Sicht!! Vereinzelt sah man sogar Fische, zwischen den Unmengen an Tekis. Nach wieder einer knappen Stunde siegen wir aus dem See. Alles in allem ein echt genialer Tauchplatz und die Sicht erinnert an den Gosausee.Großes Lob an Jasmina, sie hat sogar die Flaschen wieder den anstrengenden steilen Weg hoch getragen! Super Leistung!Weiters möchten wir uns nochmals bei Michaela und Lukas für das tolle Wochenende bei und mit ihnen herzlich bedanken (natürlich auch bei Fritz und Paulchen ;-))Der Heimweg verlief überraschend gut, die 650 km schafften wir in genau 5 Stunden und kamen um 21.20 Uhr zu Hause an.