Dienstag, 11. August 2009

Kogelgrabenhöhle

Tauchgang in der Kogelgrabenhöhle
Meine beiden Freunde Clemens und Gabriel fingen schon vor Jahren bei einem Versturz, aus dem bei Hochwasser Wasser fließt, zu graben an.
Noch dazu berichtete ihnen ein alter Bauer, dass sie in ihrer Kindheit immer da in der Höhle rumgelaufen sind und die Höhle vom Eigentümer irgendwann mit großen Felsblöcken verschlossen wurde.
Meinen beiden Freunden gelang es jedoch nicht, sich durch den Versturz durchzugraben.
Nach einer gemeinsamen Tour in der Dachsteinsüdwandhöhle mit dem Höhlentaucher Robert Seebacher versuchte er sein Glück beim Graben.
Nach nur kurzer Zeit hatte er es geschafft, er war durch und stand vor dem Siphon der KOGELGRABENHÖHLE.
Jetzt wurde gewartet, ob der Siphon bei längerer Trockenheit oder im Winter bei anhaltender Kälte vielleicht doch so weit nach unten geht, dass die Höhle trockenen Fußes begehbar wird.
Leider ging er nicht soweit nach unten, es blieb immer ein Siphon und so musste getaucht werden! Der Wasserstand schwankt um bis zu 8 Meter. Am 11. September 2008 wurde der Siphon von Robert das erste Mal betaucht. http://vho-caving-news.blogspot.com/2008/09/erster-tauchversuch-in-der.html
Den zweiten Tauchgang machte jetzt ich, am 8.8.2009
Ich fuhr mit Jasmina nach Bad Ischl, wo wir uns mit Clemens um 14.00 Uhr bei der Höhle trafen.
Ich konnte mit dem Auto bis 20 Meter neben den Eingang fahren. Der Eingang ist ein 2,5 Meter tiefer Schacht (Versturz), der jedoch mit großen Felsblöcken verschlossen war.
Ist das eingestürzt oder hat jemand ihn wieder verschlossen? Wir begannen die großen Steine aus dem Loch zu schaffen und machten uns so den Zugang zur Höhle wieder frei. Gleich am Ende des Schachtes beginnt eine ca. 4 Meter lange Engstelle, durch die man jetzt aber sogar eine Doppel 12 durchbekommt!
Im Inneren ist ein kleiner Raum, in dem man aufrecht stehend die Ausrüstung und sich selber fertig machen kann für den Tauchgang.
Als Tauchgerät hatte ich eine Doppel 12er mit Pressluft mit. Der Wasserstand war relativ hoch und ich musste in einer engen rutschigen Spalte ins Wasser, wo mir dann geholfen wurde die Ausrüstung anzulegen, da ich mich nicht einmal umdrehen konnte.
Ich dachte noch, dass ich keine Sicht haben werde und es ein Blindflug wird, aber zu meinem Erstaunen war sie dann mit bis zu 5 Metern wirklich gut!!
Ich folgte dem schrägen Gang, den Robert beschrieben hat, in die Tiefe und befestigte immer wieder an geeigneten Punkten die Leine, bis nach 48 Metern in 24 Meter Tiefe der Boden plötzlich eben wurde und vor mir ein großer Felsblock den Weg versperrte.
Ich wusste nicht, ob ich links oder rechts vorbei tauchen sollte, denn es könnte ja eine Abzweigung sein, die bei einem der nächsten Tauchgänge nochmals angesehen werden muss!!
Da ich an der linken Seite den Gang runter gekommen bin, blieb ich auf dieser Seite und suchte meinen Weiterweg in einer Spalte am Boden.
Der Boden ist mit rundgeschliffenen Steinen und Kies bedeckt. Ich kam ziemlich gut mit meiner D 12er durch diese 4 Meter lange Engstelle, dahinter öffnete sich wieder der Gang und man hätte locker wieder zu zweit nebeneinander tauchen können!
Ich war von der Sicht im Wasser und der Schönheit der Höhle überwältigt! Nahezu kein Sediment, das die Sicht in irgendeiner Weise verschlechtern könnte. Weitere 100 Meter verlegte ich in diesem wunderschönen Gang, der sich in einer Tiefe von 24-27 Metern nahezu gerade in den Berg zieht, meine Leine, bis diese leider am Ende war und ich mit Blick ins Dunkle umkehren musste.
Es war sowieso schon Zeit für die Umkehr, da ich ja nicht in die Deko kommen wollte. Beim Zurücktauchen nahm ich noch Länge, Richtung und Tiefe der einzelnen Punkte. Nach 40 Minuten Tauchzeit kam ich in 3 Meter Tiefe an, wo mir dann einer meiner beiden Uwatec 7 Minuten und der zweite gleich 14 Minuten Deko in 3 Meter Tiefe aufs Auge drückte!
Ich sah schon das Licht meiner Kollegen an der Wasseroberfläche, konnte aber nicht auftauchen wegen der Deko. Luft hatte ich ja noch genug, nur das 5 Grad kalte Wasser machte sich langsam aber sicher bemerkbar. Ich füllte meinen Trocki auf und drückte mich gegen die Decke, das half gut gegen die Kälte! Nach 54 Minuten tauchte ich mit 62 Bar Restluft auf, abgetaucht mit 188, also gerade noch im Drittel. Das Reel war leer und 148 Meter Leine verlegt und vermessen.
Die Gesamtlänge der Höhle beträgt gut 200 Meter bei einer Tiefe von mehr als 30 Meter.Leider hatte ich nicht mehr Leine und Luft dabei, aber sobald ich ein wenig Zeit habe, geht’s wieder rein. Die Höhle ist sehr geräumig und vor allem sauber und Hell!

Gut Luft und Glück Tief
Gerhard

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