Dienstag, 25. August 2009

2. Forschungstauchgang in der Kogelgrabenhöhle

Am Donnerstag Abend brachte ich meine Tauchflaschen nach Weyregg zur Tauchbasis Nautilus, um sie mit Nitrox 32 für den 2. Tauchgang in der Höhle füllen zu lassen.
Freitag Nachmittags, als meine Freundin und ich uns die Flaschen auf der Fahrt nach Bad Ischl abholten, stellte sich nach der Analyse heraus, dass ein Mitarbeiter von Nautilus nur ein Nitrox 30 gefüllt hatte.
Das bedeutete für mich eine neue Tauchgangsplanung und bei derselben Grundzeit natürlich mehr Deko.

Um 18.30 Uhr kamen wir endlich beim Eingang der Höhle an, wo Clemens, Gabriel und Alex schon auf uns warteten.
Wir packten alles zusammen und schafften die Ausrüstung bis zum Siphon der Höhle.
Jasmina baute meine Ausrüstung in der Höhle unmittelbar vor dem Siphon zusammen, während ich mir vor dem Eingang den Trockentauchanzug anzog.
Beim Zusammenbau passierte dann ein „kleines“ Missgeschick: Die Flügelmutter von meiner D12 machte sich selbstständig und kugelte genau durch ein Loch im Boden eine Etage tiefer. Dank Gabriel – der auf keinen Fall die Suchen nach dem verlorenen Ding aufgab – wurde die Flügelmutter unter den Blöcken gefunden und der Zusammenbau konnte weitergehen.

Den Tauchgang berechnete ich mit dem V-Planer.

Ich nahm an, dass der Gang nicht tiefer als 30 Meter werden würde und ich 60 Minuten in der Tiefe verweilen werde.

Das Ergebnis:

Dekompressionsmodell: VPM - B

TAUCHPLAN
Oberflächenpause = 5 Tag(e) 0 hr 0 min.
Höhe über N. N. = 500m (s)
Konservatismus = + 2

Abst. 18m (6) Nitrox 30 3m/min Abstieg
Abst. 30m (10) Nitrox 30 3m/min Abstieg
Tiefe 30m 49:48 (60) Nitrox 30 1,17 ppO2, 25m ead
Aufst. 9m (67) Nitrox 30 -3m/min Aufstieg
Stop 6m 5:00 (72) Oxygen 1,58 ppO2, 0m ead
Stop 3m 9:00 (81) Oxygen 1,29 ppO2, 0m ead
Oberfl. (82) Oxygen -3m/min Aufstieg

Ausgasung beginnt bei 17,4m
CNS Total: 38,7%

4819,5 ltr Nitrox 30
350,1 ltr Oxygen
5169,6 ltr TOTAL

Ich tauchte also dieses Mal mit Doppel 12 und 1 Stage 80cft, damit ich auch genügend Atemgas hatte, um im Drittel zu bleiben.

Für die Deko nahm ich noch eine 7 Liter Alu mit 100% Sauerstoff, die ich mir in 6 Meter Tiefe an die Leine hängte.

Der Wasserstand war um 1 Meter höher als beim letzten Mal und ich musste mich direkt in einer Engstelle fertig machen zum Abtauchen, was das Ganze nicht gerade vereinfachte.
Gerade so „durchgeflutscht“ bin ich durch das Loch und ich kontrollierte gleich nochmals die ganze Ausrüstung, bevor mir die Kollegen die 2 Stages in die Tiefe reichten.
Die Sicht war nach dem Einstieg mit 3 Meter nicht ganz so gut wie beim letzten Mal, jedoch wurde sie mit zunehmender Tiefe immer besser.
Ich folgte der Leine bis zur Engstelle in 24 Meter Tiefe, dann nahm ich die gesamte Luft aus Anzug und Wing und kroch durch!
Gleich dahinter öffnete sich der Gang und ich setzte meinen Weiterweg - nach Kontrolle der Ventile- fort.
Nach wenigen Minuten kam ich ans Ende meiner Leine.
Ich nahm das neue Reel, verknotete es mit dem Ende der Leine und folgte dem Gang.

Auf ins Neuland!!

Nach wenigen Metern stieg der Gang an und ich kam von fast 28 Meter auf nur 13 Meter Tiefe, wo sich dann ein schwarzer Raum auftat und ich nicht mehr wusste, wo ich lang tauchen sollte.
Ich blieb an der rechten Seite und befestigte nach und nach meine Leine an den Blöcken am Boden.
Die genauen Ausmaße der Gänge kann ich noch nicht sagen, da ich keine gegenüberliegende Wand sehen konnte.
An der rechten Seite gelang ich dann in einen etwas kleineren Gang mit rund 2 Meter Durchmesser, der auch wieder nach einigen Metern in den Hauptgang mündet, wo ich am Ende meiner Leine ankam.
Mit Blick ins schwarze Unbekannte drehte ich um und nahm nach und nach die Daten der einzelnen Messpunkte.
Nach 52 Minuten kam ich zurück an meinen heutigen Anfang und machte mich auf den Weg zur Engstelle.
Mit 2 Minuten Verspätung begann ich bei Minute 69 mit meiner Deko.

Ganz schön kalt trotz Trocki !!

Mit Minute 84 war ich fertig und reichte die erste Stage durch den engen Einstieg,
wo Clemens ganz wild versuchte, ein Unterwasserfoto zu schießen.
Gerade mal aufgetaucht, kamen schon die Fragen, und wie geht’s weiter bzw. hast du die Messdaten (natürlich kam die Frage erneut von Clemens J).

Es war bereits dunkel und wir schafften die gesamte Ausrüstung noch zum „Tauchmobil“, wo dann anschließend der Griller gezündet wurde. Gabriels anfängliche Bedenken, ob denn genug zu essen da ist, lösten sich in Wohlgefallen auf. Nach einigen Deko-Bieren und „Höhlenschnäpse“ ging ein ereignisreicher Tag zu Ende.

Ein großer Dank gilt nochmals an meine Kollegen Clemens, Gabriel, Alex und natürlich auch Jasmina für die tolle Unterstützung!

Gut Luft und Glück Tief
Gerhard

PS.: Der nächste Tauchgang ist für Freitag abend 21.8.2009, geplant!

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