Montag, 22. Februar 2010

Dekompression??

ohne worte!



Danke für das Bild Christian!

Forschung hinter dem 2. Siphon der Kogelgrabenhöhle

Am Samstag, den 20.2.2010 traf ich mich mit Kallinger Siegfried um 9.00 Uhr bei der Kogelgrabenhöhle. Ziel des Tauchgangs war die Weiterforschung am Ende des 2. Siphons. Eine Woche zuvor waren wir gemeinsam schon das erste Mal vor Ort und ich konnte die ersten 6 Meter mittels Spit hochschlossern. Wir waren dabei gut 3,5 Stunden in der Höhle. Diesmal nahmen wir mehr Seil mit, um weiter hochzukommen.Aufgrund des Tauwetters war der Wasserstand an der oberen Engstelle und die Sicht leicht eingetrübt.



Das Abtauchen ist an dieser Stelle nun auch kein Problem mehr, da ich im Vorfeld schon einige Blöcke in den letzten Monaten weggeschafft habe. Nach einer knappen Stunde Tauchzeit erreichten wir die Auftauchstelle und hängten unsere Geräte an die Befestigungsleine. Ich begann mich hochzuarbeiten uns setzte den ersten Spit. Siegi wartete einstweilen unten im Wasser und leuchtete mir mit der Lampe. Ich kletterte die nächsten 10 Meter frei an der rechten Seite, von wo auch der kleine Wasserfall runterkommt, hoch. Das Wasser kam aus einer kleinen runden Röhre, in die ich aber mit dem Trocki nicht reinklettern wollte. Die Hauptgangfortsetzung war auf der anderen Seite und ich musste irgendwie die 8 Meter breite, sehr steile und rutschige Rampe queren. Dazu setzte ich erneut einen Spit an der höchsten mir erreichbaren Stelle, stieg einige Meter ab, pendelte zur anderen Seite, wo ich durch den gut griffigen Felsen schnell wieder hochklettern konnte. Ich schlug die nächste Verankerung und richtete so einen Quergang ein.An dieser Stelle konnte ich noch ca. 10 Meter weit in den 4 mal 4 Meter großen Gang einblicken, nur leider war das Seil zu Ende und ich musste umkehren. Beim Blick Richtung Wasser konnte ich an der rechten Gangseite 5-6 Meter über dem Wasser einen weiteren Gangansatz erkennen, der aber auch nur mit Bohrgerät genauer untersucht werden kann. Beim nächsten Versuch werde ich mit Schachtausrüstung und mehr Seil anrücken müssen! Die tiefen Karren, die bis in eine Wassertiefe von 35 Meter führen, lassen darauf schließen, dass die Höhle einst einmal trocken gewesen sein muss. Nach 3,5 Stunden verließen wir wieder die Höhle.
Glück Tief, gut Luft
Gerhard

Freitag, 12. Februar 2010

Miesenbach Ursprung 6.2.2010



Miesenbach Ursprung 6.2.2010
1567/33


Schon oft bin ich an der Quelle vorbeigefahren, mit dem Gedanken darin zu tauchen. Nie hat es gepasst bis jetzt! Am 6.2.2010 um 9.00 traf ich mich mit Kallinger Siegi und Christoph Lechner bei der Miesenbachmühle in Ebensee. Ziel des ersten Tauchgangs war die Erkundung der bereits durch Robert Seebacher vermessenen Höhle und die Verlegung einer neuen Leine bis zum bekannten Endpunkt. Der Zugang war wegen der 30 cm Schnee etwas rutschig. Christoph entschloss sich, als er den engen Einstig sah, dazu nicht zu tauchen, aber half uns beim Hochtragen der Ausrüstung zum Siphon. Nach zwei Mal hin und her gehen war alles oben und wir konnten uns bereit machen für den Tauchgang. Ich tauchte als Erster ab mit meinem Kreisel und einer 80 cft Stage als Bailout. Robert sagte mir im voraus schon, dass sehr viel Sediment von der Decke kommt und die Sicht schnell verschlechtert wird bis zu null Sicht! Siegi nahm Doppel 7 mit zusätzlicher Stage und hatte den Fotoapparat mit. Ich hatte gleich nach den ersten Metern Probleme durch den Eingangsversturz den Weg zu finden.



Nach 5 Minuten hatte ich es dann endlich geschafft, die ersten 4 Meter durch den Versturz zu überwinden und befand mich in einem geräumigen Gang. Ich dachte mir, dass es Siegi mit Sicherheit nicht besser da durch gehen wird und entschloss mich dazu, weiter in die Höhle vorzudringen um Leine zu legen. Die Sicht war fantastisch mit bis zu 20 Meter! Lautlos und ohne Blasen zu machen setzte ich meinen Weg weiter ins Berginnere fort. Die damals von Robert verlegte Leine ist zerrissen und liegt im Gang herum. Nach den ersten Metern im geräumigen Gang verändert der sich plötzlich und geht in eine breite, schräge, nur 60-100 cm hohe Schichtfuge über. Nicht ganz übersichtlich ist das Ganze, da es sehr breit wird.
Ich suchte immer wieder nach Resten der alten Leine und legte die neue dort entlang. Der Weg ans Ende war sehr mühsam, immer wieder blieb ich mit irgendetwas am Boden oder an der Decke hängen. Nach 32 Minuten Tauchzeit und rund 100 Meter abgespulter Leine entschloss ich mich umzudrehen, um nach Siegi zu schauen. Mein Endpunkt befand sich deutlich hinter dem damalig bekannten Umkehrpunkt von Robert. Da ich die Strecke nicht vermaß, nahm ich die Leine wieder mit bis zu einer Eindringtiefe von 50 Metern ab Eingang. Die Sicht war immer noch extrem gut und in der Ferne sah ich schon das Blitzlicht von Siegis Fotoapparat.
Je näher ich zu ihm kam, umso schlechter wurde die Sicht. Seine Ausatemblasen lösten das Sediment von der Decke, was zur Folge hatte, dass ich nicht einmal mehr die Leine sehen konnte.
Wir machten uns also auf den Rückweg. Nach 58 Minuten bei einer maximalen Tiefe von 14,2 Meter beendete ich meinen Tauchgang.
Die Höhle verspricht jede Menge an Neuland und wird mit Sicherheit noch öfters Ziel unserer Tauchgänge werden.

Glück Tief, gut Luft
Gerhard